„Ich würde es jederzeit noch einmal machen“

„Ich würde es jederzeit noch einmal machen“

VON INKA SOMMERFELD

Verden. Ein aufregendes und tolles Jahr liegt hinter ihm – seit Juli ist Malte Vömel wieder in Deutschland. Der Achimer verbrachte im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Deutschen Bundestages ein Jahr in den USA – als jüngster Schüler. Sein Fazit: „Ich würde es jederzeit noch einmal machen.“

Jetzt berichtete der 16-Jährige seinem „Paten“, dem Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt (CDU), über seinen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten – von seiner Bewerbung bis zur Rückkehr. „Das Stipendium des Patenschafts-Programms hat mich interessiert. Ich wollte immer schon mal ins Ausland“, sagte Malte. Also hatte er sich beworben und mehrere Auswahltests bestanden. Mitte August vorigen Jahres ging es los.

Maltes Gastfamilie – Mutter, Vater und drei Geschwister – lebt in der kleinen Stadt East Greenwich im Bundesstaat Rhode Island an der Ostküste. „Rhode Island ist der kleinste Bundesstaat und liegt zwischen Boston und New York“, erzählte er. Seine Gastfamilie nahm ihn freundlich auf und half ihm, sich gut einzuleben. Schnell hatte er das Gefühl für die Sprache entwickelt und sich ebenso schnell mit der Lebensweise vertraut gemacht: „So groß ist der Unterschied ja nicht.“ Auch an das etwas andere Frühstück hatte er sich bald gewöhnt – auf den Tisch kam Erdnussbutter mit Bananenscheiben oder Marmelade. Weitere Unterschiede: Anstatt wie hierzulande mittags wird in den USA abends warm gegessen. „Gemeinsame Mahlzeiten sind die Ausnahme, denn in vielen Familien arbeiten die Eltern. Da isst jeder, wenn er nach Hause kommt“, berichtete der Austauschschüler. Und: „Die Amerikaner fahren überall mit dem Auto hin.“

Mit seinem Gastbruder besuchte Malte die High School. Der Unterricht dauerte bis in den frühen Nachmittag, anschließend ging es zum Sport: Er spielte Basketball und lernte American Football. „Das wollte ich ausprobieren“, erzählte er. Malte verstärkte die Mannschaft seines Gastbruders und nahm am täglichen Training teil. Schnell fand er sich in die Sportart ein und bekam großes Lob vom Trainer und von den Mitspielern. Da blieb es nicht aus, dass er auch an einigen Spielen teilnahm. „Durch den Sport wird das Gemeinschaftsgefühl der Schule gestärkt“, sagte er.

An den Wochenenden unternahm Malte viel mit seinen amerikanischen Freunden. Zudem zeigte seine Gastfamilie ihm mehrere Städte der Ostküste: New York und Boston sowie den Bundesstaat Maine. Am Ende seines Aufenthalts standen einige Tage in der Hauptstadt Washington auf dem Programm, gemeinsam mit weiteren Austauschschülern.

Inzwischen besucht Malte wieder das Gymnasium am Markt in Achim und stieg in die elfte Klasse ein. „Ich habe die Fächer auf der High School so gewählt, dass ich hier problemlos weitermachen kann“, sagte er. Naturwissenschaften und Mathe sind seine Lieblingsfächer – daher entschied er sich für Mathe und Chemie als Leistungskurse. Klar, dass ihm der Englischunterricht jetzt leichtfällt. Gute Voraussetzungen für das Abitur. Anschließend möchte Malte Ingenieurwesen studieren.

Hielt er während des vergangenen Jahres seine Familie in Achim auf dem Laufenden, pflegt Malte jetzt den Kontakt zur Gastfamilie und zu seinen amerikanischen Freunden. Gegenseitige Besuche schließt er nicht aus. Sein Resümee: „Ich habe meine Sprachkenntnisse erweitert und jede Menge neue Erfahrungen gesammelt. Dadurch sehe ich vieles aus einem anderen Blickwinkel.“

Grundsätzlich meint er: „Es kann nicht schaden, Zeit im Ausland zu verbringen.“ Schüler und junge Berufstätige, die sich im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms um ein Stipendium bewerben möchten, sollten sich beeilen: Die Frist endet am heutigen Freitag, 14. September. Nähere Informationen gibt es unter www.andreas-mattfeldt.de.

VN 12 09 14 M. Vömel