Noch viel Arbeit vor dem Amerika-Start

Noch viel Arbeit vor dem Amerika-Start

 Der 15 Jahre alte Gymnasiast Malte Vömel ist der diesjährige PPP-Stipendiat von Andreas Mattfeldt

Achim (uta). Malte Vömel wird erneut dieSchule wechseln. Statt das Gymnasium am Markt in Achim wird er die East Greenwich High School in dem gleichnamigen Städtchen an der Ostküste der Vereinigten Staaten besuchen. Der 15-jährige ist Stipendiat des Parlamentarischen Partnerschaftsprogramms (PPP) und wird ab 11. August 2011 für knapp ein Jahr in den USA leben.
Mehr als 100 junge Menschen haben sich um den vom Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt zu vergebenden Platz des seit mehr als 25 Jahren laufenden Programms beworben. Malte Vömel gehörte zu den fünf Kandidaten, die nach einem Vorbereitungswochenende aus 60 Bewerbern ausgewählt wurden. „Ich hätte auch losen können“, sagte Mattfeldt (CDU), der sich schließlich für einen aus dem Bewerber-Quintett entscheiden musste, „sie waren alle gut.“

Den Ausschlag für den Achimer habe vermutlich dessen Schulbiografie gegeben, zeigte sich der Abgeordnete beeindruckt von dem selbstbewusst auftretenden Teenager. Malte hatte am Ende seiner Grundschulzeit eine Realschulempfehlung. Vertrauend auf das Pädagogen-Urteil ging er zur Realschule. Doch schon nach wenigen Monaten fühlte er sich unterfordert und wechselte zum Gymnasium am Markt (GamMa). Das gute Zeugnis am Ende der fünften Klasse bekräftigte nachträglich die Entscheidung des Schulwechsels. Der 15-Jährige hat relativ klare Vorstellungen von seiner Berufswahl. Er möchte später in der Luftfahrtindustrie arbeiten, schließlich falle ihm das Lernen in den naturwissenschaftlichen Fächern leicht, wie er bei seiner Vorstellung im Büro von Achims Bürgermeister Uwe Kellner sagte. Deshalb hoffe er, in den USA auch sein technisches Englisch zu verbessern. Pro Jahr haben rund 360 Schüler und junge Berufstätige die Möglichkeit, mit dem parlamentarischen Austauschprogramm quasi als Botschafter im jeweiligen Partnerland zu leben, zur Schule zu gehen oder zu arbeiten.

Ein Auslandsaufenthalt sei ihm nicht vergönnt gewesen, bedauert Andreas Mattfeldt. Deshalb schlüpfe er jetzt um so lieber in die Rolle des Mentors, der Malte bei eventuellen Problemen helfend zur Seite stehen will. Beispielsweise wird Sarah-Christin Stech aus Oyten nach ihrer Rückkehr aus den Vereinigten Staaten eine Stelle im Berliner Büro des Abgeordneten bekommen. Denn seit einem halben Jahr sammelt Stech bei Mattfeldts amerikanischen Abgeordnetenkollegen berufliche Erfahrungen.
Wenngleich er schon viel über sie weiß, „freue ich mich immens, meine Gastfamilie kennenzulernen“, sagte Malte. Die Familie in East Greenwich hat drei Kinder. Eine Tochter studiert in Florida, eine ist derzeit mit PPP in Stuttgart, und der Sohn besucht noch die Schule. Sein gleichaltriger Gastbruder sei ähnlich aktiv und sportlich wie er, strahlt Malte, der Basketball spielt und gerne schwimmt und läuft. East Greenwich ist eine Stadt mit gut 13000 Einwohnern im Bundesstaat Rhode Island. Das kleine Städtchen rühmt sich, der Geburtsort der amerikanischen Marine zu sein. „Für mich ist das eine einmalige Chance“, fasst Malte Vömel sein Glück zusammen, das Stipendium ergattert zu haben. Das neunte Schuljahr hat Malte beendet, doch viel Arbeit liegt noch vor ihm.
© Copyright Bremer Tageszeitungen AG, Datum: 22.06.2011