Ritag jetzt in Heilshorn – „Firmensitz mit Perspektive“

  • Ritag-Gesellschafter Thomas Gelleweiler (Mitte) erläuterte beim Rundgang durch das neu gebaute Firmengebäude den Gästen Johannes F. Kirchhoff, Andreas Mattfeldt, Christina Jantz, Axel Miesner und Klaus J. Starke (von links) die Angebotspalette der Armaturenfabrik. CVA·FOTOS: CHRISTIAN VALEK
  • Der neue Firmensitz von Ritag liegt am Sachsenring 30 in Heilshorn. CVA 

VON CHRISTIAN VALEK

Heilshorn.

Die neue Standort der Firma Ritag ist gestern ohne Festrede des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel eröffnet worden. Der Vize-Kanzler, der am Morgen noch an der Maritimen Konferenz in Bremerhaven teilgenommen hatte, musste den zugesagten Termin in Heilshorn aus familiären Gründen absagen. Der CDU-Bundestagabgeordnete Andreas Mattfeldt übernahm kurzerhand seinen Redeteil. „Wenn man es macht, dann macht man es richtig“, lobte Mattfeldt den Mut der Gründerfamilie, in großem Umfang am Sachsenring in Heilshorn zu investieren. Gesellschafterin und Firmengründerin Gisela Chatterjee, freute das Lob. Zuvor hatte sie zusammen mit dem geschäftsführenden Gesellschafter des Armaturenwerks, Thomas Gellweiler, knapp 200 Gäste im Foyer am neuen Unternehmenssitz begrüßt.

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzen die Chance, die Firma am neuen Standort bei einem Rundgang kennenzulernen. Darunter waren die SPD-Bundestagabgeordnete Christina Jantz, der CDU-Landtagsabgeordnete Axel Miesner, der Osterholzer Landrat Bernd Lütjen und der Bürgermeister der Stadt Osterholz-Scharmbeck, Torsten Rohde. Zudem hatte Ritag treue Kunden zur Eröffnung eingeladen. Stolz wurden sie über das rund 30 000 Quadratmeter weite Areal geführt.

Sie sahen geräumige Hallen, luftige Büros und lange Flure. Insgesamt stehen den Mitarbeitern vor Ort rund 2200 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die Fertigungshallen bieten gut 4200 Quadratmeter Raum. Und genau darum geht es den Verantwortlichen: Der neue Firmensitz biete Perspektive, betonte Thomas Gellweiler im Gespräch mit dem OSTERHOLZER KREISBLATT. Das Unternehmen sei mit der Größe der Produkte gewachsen. „Von Daumengröße bis zum Durchhüpfen“ habe man alle Ventilgrößen anzubieten. „Am alten Standort an der Industriestraße hatten wir einfach keinen Platz mehr“, versichert Gellweiler. Ritag beliefert heute viele Kunden aus der Öl- und Gasbranche. Die Präzisionsventile der Osterholzer Firma sind weltweit auch in der Chemieindustrie gefragt. Industriebetriebe wie Siemens oder die Meyer-Werft in Papenburg setzen ebenfalls auf Qualität aus Osterholz. Ritag-Produkte gehen in mehr als 60 Länder. In mehr als 40 Ländern sorgen Mitarbeiter in Vertretungen für Kundennähe.

Das Symbol des Landkreises, der Torfkahn, begleite die Ritag-Vertreter in Modellform auf ihren Reisen, wie Gellweiler in seiner Rede den überraschten Zuhörern sagte: „Der Torfkahn ist in Saudi-Arabien der Exportschlager Nummer Eins.“ Mit dem Umzug könne man sich dem Weltmarkt weiter öffnen, so Gellweiler. „Die Internationalisierung schreitet stark voran, sodass man diesem Trend folgen muss.“

1974 in Ritterhude gestartet

Die Gesellschafterin von Ritag, Gisela Chatterjee, erinnerte an die Anfänge der Firma. Das Unternehmen hatten sie und ihr Mann Suprat Chatterjee als Ritterhuder Armaturen GmbH, kurz Ritag, im Jahr 1974 gegründet. 1977 sei man nach Osterholz-Scharmbeck an die Industriestraße gezogen. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1986 habe sie die Firma zunächst allein weitergeführt. Johannes F. Kirchhoff, Vorsitzender des Aufsichtsrates bei Ritag, hob die Leistungsfähigkeit von Familienunternehmen hervor. 40 Prozent aller steuerpflichtigen Umsätze in Deutschland würden von mittelständischen Berieben erwirtschaftet, rechnete er vor.

Der Mitinhaber des benachbarten Familienbetriebs Faun lobte deutsche Werte. „Es sind Werte, die auch in Familien gelten.“ Dazu zählten Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen und Respekt. Diese Werte würden für Orientierung und Sicherheit in einem komplexen und schwierigen Umfeld sorgen. „Das macht den Unterschied und Deutschland in der Welt stark.“

Osterholzer Kreisblatt vom 21.10.2015