Mattfeldt: Übungsplatz Schwanewede wird geschlossen

VON GABRIELA KELLER

Schwanewede. Die Schließung des Standortübungsplatzes in Schwanewede und die Verlagerung des Übungsbetriebes auf den Übungsplatz in Garlstedt sollen beschlossene Sache sein. Nach Informationen des CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Mattfeldt seien die Würfel im Verteidigungsministerium am 4. März gefallen.
„Seit heute haben die Schwaneweder Gewissheit: Nicht nur der Bundeswehrstandort, sondern auch der Truppenübungsplatz wird geschlossen“, so Mattfeldt gestern. Er beruft sich auf ein aktuelles Schreiben von Verteidigungsstaatssekretär Thomas Kossendey. Das Schreiben, das der Redaktion vorliegt, datiert vom 20. März. Darin heißt es: „Die militärische Nutzung des Standortübungsplatzes Schwanewede wird beendet, sobald die infrastrukturellen Vorbereitungen des Standortübungsplatzes in Garlstedt so abgeschlossen sind, dass dieser für den Ausbildungs- und Übungsbetrieb (Kraftfahrzeug-Geländelehrbahn) genutzt werden kann.“
Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte gestern auf Nachfrage, dass am 4. März Entscheidungen zu Standortanlagen gefallen seien. Dass der Übungsplatz in Schwanewede geschlossen werden soll, wollte er derzeit „weder bestätigen noch dementieren“.
Noch im November hatte es nach einem Gespräch zwischen Naturschutz-Fachleuten des Verteidigungsministeriums, der Wehrbereichsverwaltung Nord und des Landkreises Osterholz geheißen: Mit einem Beschluss über eine mögliche Verlagerung des Übungsbetriebes sei frühestens Mitte 2014 zu rechnen. Fragen des Naturschutzes sollten zunächst geklärt werden. Hintergrund: Der Übungsplatz in Garlstedt beinhaltet Gebiete, die als Flora-Fauna-Habitate geschützt sind. Das sind vor allem Heideflächen, die unter einem intensiveren Übungsbetrieb leiden könnten.
Im November war deshalb im Kreishaus in Osterholz vereinbart worden: Eine Verträglichkeitsstudie soll klären, unter welchen Voraussetzungen eine Verlagerung des Übungsbetriebes von Schwanewede nach Garlstedt naturschutzrechtlich möglich wäre. „Die Kartierungen sind vom Bund in Auftrag gegeben, das ist unser Kenntnisstand“, sagte Kreis-Dezernent Richard Eckermann gestern. Von einer Entscheidung über die Schließung des Übungsplatzes habe der Kreis keine Kenntnis.
Mit einer so schnellen Entscheidung hatte Bürgermeister Harald Stehnken nicht gerechnet. Die Schließung des Übungsplatzes würde ihn aber „riesig freuen“. Stehnken: „Das war immer unser Ziel.“
„Das ist eine gute Nachricht“, kommentierten der CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Schlegel und der Vorsitzende der Wählergemeinschaft, Udo Prinz. „Es wäre sonst schwierig gewesen, die Kaserne zu vermarkten“, so Schlegel.
c/c: Osterholzer Kreisblatt v. 21.03.2013
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