Einstweilige Verfügung und Moratorium

Mattfeldt fordert Aufklärung nach Zwischenfall / Genehmigung außer Kraft setzen

LANDKREIS. Nach dem jüngsten Unfall im Zusammenhang mit der Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Langwedel-Völkersen zeigt sich der hiesige Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt (CDU) besorgt und fordert weitere Aufklärung.

„Leider wissen wir seit letzter Woche, dass die Befürchtungen eines neuen Lecks an dem kilometerlangen Leitungssystem vom Bohrplatz in Langwedel-Völkersen zum Ort der Verpressung Wirklichkeit geworden sind. Ich habe diese Sorge schon bei der Informationsveranstaltung der RWE Dea nach dem ersten bekannt gewordenen Unfall geäußert“, so Mattfeldt gestern in einer Pressemitteilung.

Angesichts des jüngsten Unfalls hat Mattfeldt in seiner Eigenschaft als Kreistagsmitglied den Landkreis Verden als zuständige untere Wasserbehörde aufgefordert, eine einstweilige Verfügung gegen die RWE Dea zu erwirken. „Ich befürchte, dass auch an anderer Stelle des Leitungssystems weitere Lecks auftreten können. Deshalb muss der Landkreis eine einstweilige Verfügung erwirken, dass die RWE Dea die Leitungen bis auf weiteres nicht mehr benutzen darf.“ Bis zur Aufklärung aller technischen Probleme sollte die Entsorgung des kontaminierten Wassers ausschließlich über Tankwagen erfolgen. Eine weitere Gefährdung der Bevölkerung und der an den Leitungen liegenden Ackerflächen müsse ausgeschlossen werden.

Mattfeldt habe zudem das Landesbergamt, das den Betrieb genehmigt habe, dazu aufgefordert, die Genehmigung zum Betrieb des Leitungsnetzes bis auf weiteres außer Kraft zu setzen. Außerdem habe er Ministerpräsident David McAllister sowie den für das Bergrecht und somit für die Genehmigung von Bohrungen zuständigen Minister Jörg Bode angeschrieben und sie aufgefordert, in Niedersachsen – wie in Nordrhein-Westfalen – vorerst keine weiteren Genehmigungen für Fracking-Bohrungen zu erteilen, bis alle offenen Fragen geklärt sind. „Ich halte ein solches Moratorium, zu dem im übrigen auch Bundesumweltminister Dr. Röttgen die Länder auffordert, für sinnvoll.“

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