Investitionen in die Zukunft

Verdener Gespräch

Der wirtschaftliche Erfolg unserer prosperierenden Region baut vor allem darauf auf, dass Generationen vor uns die Infrastruktur, die wir heute tagtäglich nutzen, auf- und ausgebaut haben. Seinerzeit waren die Menschen und Entscheider weniger ängstlich, wenn es um den Bau neuer Straßen, Brücken und so weiter ging. Geprägt wurden solche Vorhaben in der Vergangenheit vor allem von einer gesunden Portion Pragmatismus. Da wurde überlegt, welche Infrastruktur gebraucht wurde und dann wurde diese anschließend zügig umgesetzt. Ich weiß aus meiner Zeit als Bürgermeister sehr genau, wie langwierig sich heutzutage Planungsprozesse wie zum Beispiel der Bau einer Autobahnabfahrt oder einer Eisenbahnüberführung gestalten.

Wenn wir von anderen Regionen nicht abgehängt werden wollen, dürfen wir uns aber auf dem Erreichten nicht ausruhen. Genau deshalb setze ich mich im Kreistag und in Berlin für eine kontinuierliche Verbesserung der Infrastruktur in unserem schönen und erfolgreichen Landkreis ein.

Ich bin fest davon überzeugt, dass sowohl der Bau eines vollwertigen Weserübergangs in Intschede wie auch ein dritter Allerübergangs in Verden zwingend erforderlich sind. Ich sehe in beiden Projekten keine Konkurrenzsituation, und natürlich schließt das eine nicht das andere aus. Beide Projekte werden mit Sicherheit in einem zeitlichen Abstand realisiert.

Eine „entweder oder“-Argumentation, wie sie in diesen Tagen oft zu hören ist, ist nach meiner festen Überzeugung nicht der richtige Weg, um für unseren Landkreis die Infrastruktur zu verbessern. Wenn sich jetzt die Möglichkeit bietet, einen zusätzlichen Allerübergang zu realisieren, sollten wir diese Chance genauso ergreifen wie die Ertüchtigung des Weserüberganges in Intschede. Übrigens gilt dies auch für den Bau einer weiteren Autobahnabfahrt in Achim, die für den gesamten Landkreis und die Stadt Bremen große Vorteile mit sich bringt und für den ich in Berlin mit der Erteilung des wichtigen „Gesehen“- Vermerkes bereits positiv gekämpft habe.

Damit eine Realisierung der Brücken erfolgen kann, ist es zwingend erforderlich, dass der Landkreis zeitnah ein gemeinsames Verkehrsgutachten in Auftrag gibt. Nur so können beide Projekte auf der Basis einer aktuellen Verkehrszählung und einer zukünftigen Verkehrsprognose in die Planung gehen.

Der Bau des Aller- und des Weserübergangs ist eine Generationenaufgabe. Auch bei der Umsetzung der Autobahnabfahrt in Langwedel und dem Bau der Eisenbahnbrücke in Langwedel-Förth ist mir Kritik entgegengebracht worden und ich brauchte einen langen Atem. Aber jetzt nach Fertigstellung haben wir gesehen, dass sich diese Investitionen für unseren Landkreis gelohnt haben.

Die Wirtschaft in unserem Landkreis hat sich positiv entwickelt. Das dürfen wir nicht gefährden. Investitionen in Infrastruktur sind Investitionen in die Zukunft. Deshalb brauchen wir mehr Mut zu neuen Infrastrukturprojekten, denn sie sichern unseren wirtschaftlichen Erfolg von morgen.

Andreas Mattfeldt, Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU)

aus Verdener Aller-Zeitung vom 02.10.2014